FU und Servoumrichter

In diesem Versuch soll die Drehstromasynchronmaschine vom Typ DASM – EST mit dem Frequenzumrichter Micromaster 440 der Firma Siemens angetrieben werden. Das Verhalten wird am Motorprüfstand untersucht. Alle Diagramme sind zu beschreiben und die Ergebnisse zu diskutieren.

Frequenzumrichter für die Antriebstechnik verfügen neben den Leistungsanschlüssen meist über digitale Ein- und Ausgänge, einen Analogeingang sowie einen Analogausgang. Am Analogeingang kann z.B. ein Potentiometer zur Einstellung der Ausgangsfrequenz angeschlossen werden.

Umrichter können durch Parametrierung dem jeweils anzutreibenden Motor angepasst werden, um diesen optimal zu betreiben und zu schützen. Dies geschieht durch eine geeignete Tastatur/Anzeigeeinheit, die sich am Umrichter befindet und die die Navigation in einer Menüstruktur zulässt. Das so genannte Basic Opterator Panel (BOP) ermöglicht nicht nur die vollständige Parametrierung des FU, sondern erlaubt zusätzlich die Anzeige von Messwerten.

FU Display
Schaltungslayout Frequenzumrichter

Für den Motorprüfstand benötigen Sie den Servoumrichter, den Frequenzumrichter (FU) und den Drehstromasynchronmotor (DASM) mit orangefarbenem Lüftergehäuse.

Der Drehstromasynchronmotor wird an den 3 Außenleitern des FU angeschlossen. Der Servoumrichter an der Servobremse. Ziehen Sie dabei alle Schrauben an und erden Sie den Motor. Verbinden Sie auf dem Prüfstand die Welle des DASM mit der Aufnahme an der Servobremse.

Drehfelddrehzahl $$n_s=f/p$$ Schlupf: $$s = \frac{n_s-n}{n_s}$$
Frequenz der Läuferspannung: $$f_L=f\cdot s$$ Leistung und Wirkungsgrad: $$P_{ab}=M\cdot \omega=M\cdot 2\pi \cdot n /60,$$ $$P_{zu}=\sqrt{3}~UIcos\varphi,~~~~\eta=P_{ab}/P_{zu}$$

Sicherheitshinweis: Beachten Sie beim Aufbau und bei der Erprobung der Geräte alle erforderlichen Sicherheitsbestimmungen, die Laborordnung und die erforderlichen Schutzmaßnahmen! Verdrahten Sie den Laborversuch grundsätzlich im stromlosen Zustand! Verwenden Sie dazu nur Sicherheitsmessleitungen! Achten Sie auf rotierende Motorwellen! Die Zuleitungen zur Servobremse müssen fest verschraubt sein. Servobremse und Motor müssen geerdet werden.

1 Grundeinstellungen und Inbetriebnahme

Für welche Eingangsspannung U1 ist der Frequenzumrichter ausgelegt und wie hoch ist die maximale Ausgangsspannung U2 des Umrichters?

U1 in V
U2 in V

In welcher Schaltung (Stern- oder Dreieckschaltung) wird der Motor am FU angeschlossen? Begründen Sie!


Nehmen Sie die Grundeinstellung nach gegebener Reihenfolge vor. Die Bemessungswerte (s. Motor­typen­schild) tragen Sie in die Tabelle ein.

P0010 Inbetrieb­nahme­para­meter
P0970 Werksein­stellung
P0010 Schnell­inbe­trieb­nahme
P0304 Motorbe­messungs­spannung in V
P0305 Motorbe­messungs­strom in A
P0307 Motorbe­messungs­leistung in W
P0311 Motorbe­messungs­drehzahl in min-1
P0700 Auswahl Befehls­quelle: BOP
P3900 Ende der Schnell­inbetrieb­nahme

Nehmen Sie die Grundeinstellung nach gegebener Reihenfolge vor. Die Bemessungswerte (s. Motor­typen­schild) tragen Sie in die Tabelle ein.

P0003 Zugriffs­level
P1000 Auswahl Frequenz­regelung: Analog­soll­wert
P1080 Mini­male Motor­fre­quenz in Hz
P1082 Maximale Motor­fre­quenz
P2000 Frequenz­soll­wert­an­pas­sung

Schließen Sie den Motor am FU an und starten Sie den Motor. Belasten Sie ihn mit einem Drehmoment von M = 1 Nm. Welche Beobachtung machen Sie bezüglich der Drehzahl bei hohen Frequenzen?


Testen Sie das Betriebsverhalten des Lastenaufzuges bei unterschiedlichen Hochlauframpen (0 s, 5 s und 10 s). Am FU ist eine Frequenz von 50 Hz einzustellen. Warum ist die Einstellung einer Rampe bei unserem System wichtig? Welche Beobachtung machen Sie bezüglich der Hochlaufzeit des Antriebs?

P1120 Hochlauf­zeit in s
P1121 Rücklauf­zeit in s

2 Nutzung digitaler Eingänge

2.1 Tipp-Betrieb über S1 mit Rampe und Meldeleuchte

Verbinden Sie die digitalen Eingänge DIN1 ... DIN4 mit den Schaltern S1 ... S4. Alternativ können Sie noch eine LED an den Digitalausgang 1 anschließen.

P0003 Zugriffs­level
P0700 Auswahl Befehls­quelle: digitale Eingänge
P0701 Funktion Digital­eingang 1 (Ein/Aus)
P0731 Funktion Digital­ausgang 1 für LED
P1120 Hochlauf­zeit
P1121 Rücklauf­zeit

Welche Funktion hat der Schalter S1?


2.2 Tipp-Betrieb über S1 und S2

P0701 Funktion Digital­eingang 1 Ein/Aus
P0702 Funktion Digital­eingang 2 Ein+Reverse/Aus

Welche Funktion hat der Schalter S1 und S2 und welche Folge hat das gleichzeitige Betätigen von S1 und S2?


2.3 Tipp-Betrieb mit zwei Drehzahlen

P0701 Funktion Digital­eingang 1 Ein + Fest­soll­wert
P0702 Funktion Digi­tal­eingang 2 Ein + Fest­soll­wert
P1000 Auswahl Frequenz­regelung Fest­frequenz
P1001 Fest­frequenz 1
P1002 Fest­frequenz 2

Wie schnell dreht der Motor jeweils beim Betätigen von S1 und S2 und welche Folge hat das gleichzeitige Betätigen von S1 und S2?


2.4 Tipp-Betrieb mit zwei Drehzahlen nach vorheriger Freigabe

Mit S1 geben Sie den Rechtslauf frei. Mit den Schaltern S2 und S3 können Sie zwei verschiedene Drehzahlen wählen.

P0701 Funktion Digital­eingang 1 Ein/Aus
P0702 Funktion Digi­tal­eingang 2 Fest­frequenz 2
P0703 Funktion Digi­tal­eingang 3 Fest­frequenz 3
P1000 Auswahl Frequenz­regelung Fest­frequenz
P1002 Fest­frequenz 2
P1003 Fest­frequenz 3

Welche Folge hat das Betätigen von S1 und S2, wenn S1 ausgeschaltet ist?


2. 5 Tipp-Betrieb mit zwei Drehzahlen und Drehrichtungsauswahl

P0701 Funktion Digital­eingang 1 Ein/Aus
P0702 Funktion Digi­tal­eingang 2 Ein + Reverse/Aus
P0703 Funktion Digi­tal­eingang 3 Fest­frequenz 3
P0704 Funktion Digi­tal­eingang 4 Fest­frequenz 4
P1000 Auswahl Frequenz­regelung Fest­frequenz
P1003 Fest­frequenz 3
P1004 Fest­frequenz 4

Stellen Sie das Lastmoment der Servobremse auf M = 0,5 Nm.

Welche Beobachtung machen Sie. Erläutern Sie die Funktion.


Für welche Anwendungen lassen sich die digitalen Eingänge im industriellen Alltag nutzen?


Rücksetzen auf Analogsteuerung

Ändern Sie den Betrieb wieder auf die BOP-Steuerung mit analoger Einstellung der Frequenz:

P0003 Zugriffs­level
P700 Auswahl Befehls­quelle: BOP
P1000 Auswahl Frequenz­regelung: Analog­soll­wert
P1120 Hoch­lauf­zeit
P1121 Rück­lauf­zeit
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