Autoren: D. Supper, A. Grella, Elektronikschule Tettnang, 2024
Als Datensicherung (engl. backup) wird eine Kopie der Daten zum Schutz vor Datenverlust bezeichnet. Um Daten bei Verlust wiederherstellen zu können hat man verschiedene Backupstrategien entwickelt. Ein weitere Aspekt liegt auf der Verfügbarkeit der Daten.
In diesem Artikel werden die Grundlagen der Datensicherung, Datensicherungsstrategien wie das Genartionenprinzip erklärt und die Verfügbarkeit von Daten untersucht.
Datenverlust kann durch Hardwarefehler, Softwarefehler, menschliche Fehler, Diebstahl und durch Cyberangriffe passieren. Es ist einerseits sehr ärgerlich und kann unter Umständen sehr hohe Kosten verursachen. Aus diesem Grund sichert man Daten so, dass sie lückenlos wieder herstellbar sind. Die Datensicherung (engl. backup) ist eine Kopie der Daten zum Schutz vor Datenverlust.
Man speichert nur selbst veränderbare Dokumente wie Texte, Emails, Bilder, Datenbanken, u.s.w. Bei der Datensicherung verzichtet man auf Daten, welche über einen Download (Software) einfach wieder herzustellen sind. Idealerweise speichert man immer nur aktuelle Versionen und hat alle zu sichernden Daten in einem Verzeichnis.
Die Archivierung der Daten hat den Zweck, dass Daten bspw. für eine Kontrolle des Finanzamtes nach mehreren Jahren noch verfügbar sind. Dabei ist es wichtig, das die Daten nicht mehr manipuliert werden können.
Jeder Unternehmer ist für die Sicherheit der Daten selbst verantwortlich (BSDG §11, §9, Anlage zu §9 Satz 1). Dies bedeutet, dass der Unternehmer bei Datenverlust oder Datenmissbrauch für Versäumnisse haftet, selbst wenn ein IT-Dienstleister beauftragt wurde.
Auf der anderen Seite ist für IT-Dienstleister ein Haftungsausschluss bei Datenverlust nicht möglich, da die Sicherstellung einer zuverlässigen Datensicherung eine grundlegende Pflicht für IT-Dienstleister darstellt.
Für den richtigen Ort des Backups haben sich verschiedene Backupmethoden etabliert: online in der Cloud, onsite auf einer Festplatte for Ort, offsite an einem anderen Ort bspw. auf einem Bandlaufwerk. Das heißt, je nach Verfahren kommen unterschiedliche Datenträger zum Einsatz
Beim Generationenprinzip (auch Großvater-Vater-Sohn-Prinzip) sichert man die Daten zyklisch, aber so dass die Anzahl der notwendigen Speichermedien begrenzt, der Wiederherstellungszeitraum aber ein ganzes Jahr beträgt.
Täglich wird ein Sohn-Backup, wöchentlich ein Vater-Backup und monatlich ein Großvater-Backup gemacht (s. Abb. 1). Dabei werden die täglichen Backups nach einer Woche überschrieben, die wöchentlichen Backups nach einem Monat und die monatlichen Backups nach einem Jahr überschrieben.
Man beachte: Für einen Wiederherstellungszeitraum von einem Jahr benötigt man 4 Festplatten für das tägliche Backup, 4 Festplatten für das wöchentliche Backup und 12 Festplatten für das monatliche Backup, also insgesamt 20 Festplatten.
February 2024 | ||||||
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April 2024 | ||||||
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29 | 30 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Das Prinzip der Türme von Hanoi funktioniert folgendermaßen: Das erste Medium wird 2täglich überschrieben. Das zweite Medium wird 4täglich, das dritte Medium 8täglich, das vierte Medium 16täglich u.s.w. (s. Abb. 2). So benötigt man zum Absichern eines Monats gerade einmal 5 Medien (25 = 32) und zum Absichern von beinahe anderthalb Jahren 9 Medien (29 = 512).
Die Anzahl der vorhandenen Backups ist dann immer die Anzahl der eingesetzten Medien weniger eins. Man benötigt weniger Medien als beim Generationenprinzip.
Man unterscheidet zwischen einem Vollbackup, einem inkrementellen Backup und einem differentiellem Backup.
Das Systemhaus StrategicBackup hat bisher ihre Backups ausschließlich jährlich als Vollbackup durchgeführt. Für eine erhöhte Datensicherheit soll die Datensicherung nach dem Generationenprinzip durchgeführt werden. Es wird täglich ein inkrementelles, am Freitag und am Monatsende ein Vollbackup durchgeführt.
An einem Mittwoch kommt es zu einem Festplattenausfall.
Dem Systemhaus sind die Kosten für die Backupstrategie zu hoch. Deshalb überlegt man auf eine Cloudsicherung umzusteigen.
Wähle die korrekten Aussagen aus.
Eine Firma macht 24/7 tägliche, wöchentliche und monatliche Backups nach dem Generationenprinzip. Bestimme die Anzahl der Laufwerke für ein Jahr.
7
20
22
23
Eine Firma macht für eine 5TageWoche plus Feiertage Backups nach dem Prinzip Türme von Hanoi. Bestimme die Anzahl der Laufwerke für 1 Jahr.
5
20
10
8
Für das Datensicherungsprinzip Türme von Hanoi stehen 15 Laufwerke zur Verfügung. Bestimme die Anzahl der möglichen Tage für die Datensicherung.
365
64528
32768
16345
Für das Datensicherungsprinzip Generationenprinzip stehen 15 Laufwerke zur Verfügung. Bestimme die Anzahl der möglichen Monate für die Datensicherung.
7
8
6
5
Nenne einen Vorteil eines Vollbackups.
Wähle eine Antwort.
Nenne einen Vorteil eines inkrementellen Backups.
Wähle eine Antwort.
Man unterscheidet zwischen Betriebszeit (engl. uptime) und Ausfallzeit (engl. downtime), wobei die Gesamtzeit die Summe aus Betriebszeit und Ausfallzeit ist. Verfügbarkeit ist das Verhältnis von Betriebszeit $t_{up}$ zur Gesamtzeit $t_{ges}$.
Erreicht ein System eine Verfügbarkeit von 99 % gilt es als stabil, bei einem Wert von 99,99 % als hoch verfügbar.
Geschäftszeiten: 7 Tage die Woche, 24 h
Betriebszeit pro Jahr: 52 Wochen * 7 Tage * 24 h = 8760 h
jährliche Restzeit für Wartung: 0 h
Geschäftszeiten: Mo-Fr 8:00-20:00, 5 Tage die Woche
Betriebszeit pro Jahr: 52 Wochen * 5 Tage * 12 h = 3120 h
jährliche Restzeit für Wartung: 8760 h - 3120 h = 5620 h
Man beachte, im Beispiel 1 ist die Wartungszeit außerhalb der Betriebszeit und wird deshalb nicht als Ausfallzeit gewertet.
In Abb. 3 werden Ursachen für Ausfallzeiten von Serverdiensten gezeigt. Eine der häufigen Ursachen sind mit knapp 30 % geplante Ausfallzeiten. Hierzu gehören Wartungsarbeiten, Ausbau der Hardware oder Einspielen von Upgrades. Zu ungeplanten Ausfallzeiten gehören der Ausfall von Hardware und fehlerhafte Software. Dabei sind die Ursachen der ungeplanten Ausfallzeiten sehr vielfältig.
Hochverfügbarkeit erfordert eine Vermeidung und Begrenzung ungeplanter Ausfallzeiten. Dies kann durch folgende Maßnahmen optimiert werden:
Auch wenn sich geplante Ausfallzeiten nicht vollständig vermeiden lassen ist es auch hier sinnvoll diese Zeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Auf jeden Fall ist es wichtig die Kosten für einen Ausfall zu bestimmen und die Wahrscheinlichkeit für diesen Ausfall zu bewerten. So lassen sich geeignete Strategien entwickeln.
Für ein System was Mo-Fr 8:00-20:00, 5 Tage die Woche zur Verfügung steht soll die Verfügbarkeit berechnet werden und mit einem System was 24/7 arbeitet verglichen werden.
Verfügbarkeit | Betriebszeit/Jahr in Stunden | maximale Ausfallzeit in Stunden | Restzeit in Stunden |
99 % | |||
99,9 % | |||
99,99 % | |||
99,999 % | |||
99,9999 % |
Wähle die korrekten Aussagen aus.
Bestimme die Verfügbarkeit eines Systems, was bei 1000 h Betriebszeit eine Ausfallzeit von 20 Stunden hat.
Bestimme die Verfügbarkeit eines Systems, was bei 1000 h Gesamtzeit eine Ausfallzeit von 10 h hat.
Bestimme die Verfügbarkeit eines Systems, was bei 1000 h Gesamtzeit eine Ausfallzeit von 588 Minuten hat.
Bestimme die Verfügbarkeit eines Systems, was bei 1000 h Gesamtzeit eine Betriebszeit von 999 Stunden hat.
storage | Speichersystem |
die Backupmethode | Orte für die Datensicherung |
das Generationenprinzip | Sicherungskonzept mit täglichen, wöchentlichen und monatlichen Backups |
die Verfügbarkeit | das Verhältnis von Betriebszeit tup zur Gesamtzeit tges |
hoch verfügbar | Verfügbarkeit von 99,99 % |