Autoren: D. Supper, A. Grella, Elektronikschule Tettnang, 2024
Ein Speichersystem (engl. storage) dient zur Speicherung von IT-Daten. Es besteht aus Software zur Verwaltung des Speichers und der Hardware zum Speichern der Daten.
In diesem Artikel wird der Aufbau von Speichersystemen, insbesondere RAID-Systemen erklärt.
Ein Speichersystem (engl. storage) dient zur Speicherung von IT-Daten. Es besteht aus Software zur Verwaltung des Speichers und der Hardware zum Speichern der Daten. Das System funktioniert somit eigenständig und verwaltet den ihm zur Verfügung gestellte Speicherkapazität.
Man unterscheidet zwischen Primärspeicher und Sekundärspeicher. Während der Primärspeicher direkt angeschlossen ist oder über ein Netzwerk zur Verfügung gestellt wird der Sekundärspeicher über Wechselmedien bereitgestellt
Primärspeicher wird wie folgt eingeteilt:
Einer der häufigsten Ursachen für Datenverluste sind Hardwareprobleme und menschliches Versagen. Dies geht aus einer Studie von Kroll Ontrack aus den Jahren 2005 und 2010 hervor (s. Abb. 1.1 und Abb. 1.2).
Einer der häufigsten Ursachen für Datenverluste sind Hardwareprobleme und menschliches Versagen. Dies geht aus einer Studie von Kroll Ontrack aus den Jahren 2005 und 2010 hervor (s. Abb. 1.1 und Abb. 1.2).
Um diesen Ursachen zu begegnen wurde RAID (engl. redundant array of independent disks) entwickelt. Das Ziel von RAID ist ein Datensicherungskonzept mit Redundanz, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen, ein schneller Zugriff auf die Daten und eine schnelle Wiederherstellung beim Ausfall eines Speichers sicherzustellen.
Die Bytes werden auf mehreren Festplatten (s. Abb. 2.1) verteilt gespeichert. Durch den parallelen Zugriff auf die Speicher verringert sich die Zugriffszeit.
➕ Die Durchsatzrate ist erhöht: paralleler Zugriff
➖ Die Datensicherheit ist reduziert: Fällt eine Platte aus sind alle Daten verloren.
Die Bytes werden redundant auf mehrere Festplatten (s. Abb. 2.2) verteilt gespeichert. Durch die Spiegelung der Daten auf mehrere Platten sind bei einem Plattenausfall die Daten noch vorhanden.
➕ Die Daten sind durch Redundanz doppelt gesichert
➖ Die Durchsatzrate ist niedrig.
Die Daten werden auf mindestens zwei Festplatten parallel mit einer zusätzlichen Festplatte für das Paritybyte gespeichert. In Abb. 3 sieht man ein Beispiel mit insgesamt 4 Festplatten. Das Paritybyte, was aus den Daten der anderen Festplatten berechnet wird, gewährleistet die Datensicherheit beim Ausfall einer Platte, reduziert aber durch den Berechnungsaufwand trotz parallelen Schreibens die Durchsatzrate.
Das Paritybyte wird durch eine XOR-Verknüpfung berechnet. Durch dieses berechnete Byte kann beim Ausfall einer Platte die fehlenden Daten wieder errechnet werden.
Durch Verteilung der Paritybytes auf alle Festplatten erfolgt die Wiederherstellung mit höherer Geschwindigkeit. Nichts desto trotz benötigt man beim Speichern und Wiederherstellen Zeit zum Berechnen dieses Bytes.
Die logische XOR-Verknüpfung ist immer dann eins, wenn zwei Eingänge unterschiedlich sind (s. Tab. 1). Verknüpft man mehrere Eingänge miteinander gilt somit: Die Summe aller Bits muß gerade sein.
Für ein RAID 5 System mit 3+1 Festplatten gilt dann bspw.:
Für ein RAID 5 System mit 4+1 Festplatten gilt dann bspw.:
➕ Die Daten sind durch das Paritybyte beim einem Festplattenausfall gesichert
➕ Für die Redundanz werden nicht Platten im Verhältnis 1:1, sondern lediglich 2:1, 3:1 oder 4:1 benötigt.
➖ Beim Ausfall einer Festplatte muss diese Platte erst wieder hergestellt werden, bevor das System wieder einsatzbereit ist.
➖ Die Berechnung des Paritybytes benötigt zusätzliche Zeit beim Speichern.
Bit 0 | Bit 1 | XOR |
0 | 0 | 0 |
0 | 1 | 1 |
1 | 0 | 1 |
1 | 1 | 0 |
Die Daten werden zuerst auf eine Festplatte gespiegelt (redundant gespeichert) und anschließend jeweils über zwei Festplatten verteilt (s. Abb. 4). Durch die Spiegelung hat man die Datensicherheit von RAID 1 ohne die Parityberechnung von RAID 5 und durch das Verteilen die niedrige Zugriffszeit von RAID 0.
➕ Die Durchsatzrate ist erhöht: paralleler Zugriff ohne Parityberechnung.
➕ Die Datensicherheit ist erhöht.
➖ Die Kapazitätsausnutzung beträgt nur 50 %
Nicht jedes RAID-System ist für jede Anwendung geeignet. Eine Bewertung wird in Tab. 2 vorgenommen.
Merkmal
RAID 0
RAID 1
RAID 5
RAID 10
Mindestanzahl Laufwerke
2
2
3
4
Zugriffszeit
➕➕
➖
➕
➕
Datensicherheit
keine
1 Platte
1 Platte
1 Platte pro Array
Kapazitätsausnutzung
€ 100 %
€€€ 50 %
€€ 66,7 % - 94 %
€€€ 50 %
Das Systemhaus ITsolution muss einem Kunden ein Backupsystem anbieten. Dem Kunden sind eine hohe Ausfallsicherheit und möglichst geringe Anschaffungskosten wichtig.
Der Kunde entscheidet sich für ein RAID 5-System mit insgesamt 5 Festplatten.
Der Kunde hat einen Speicherbedarf von 100 TB.
Wähle die korrekten Aussagen aus.
Ein RAID 5 hat folgende Werte gespeichert:
Bestimme die fehlenden Paritybits.
00
01
10
11
Ein RAID 5 hat folgende Werte gespeichert:
Bestimme die fehlenden Paritybits.
00
01
10
11
Ein RAID 5 hat folgende Werte gespeichert:
Bestimme die fehlenden Paritybits.
1000
0101
0001
1111
Die 3. Festplatte eines RAID 5 fällt aus:
Stelle die Bits wieder her.
0000 1110
0101 1010
0101 1110
1111 0001
Ordnen Sie die verschiedenen RAID-Systeme nach Datensicherheit.
Wähle eine Antwort.
Bestimme die Kapazitätsausnutzung eines RAID 0 und eines RAID 5 mit 4 Laufwerken.
Wähle eine Antwort.
Ergänze folgende Tabelle.
Parameter | RAID 0 | RAID 1 | RAID 5 |
Schreibgeschwindigkeit | |||
Lesegeschwindigkeit | |||
Ausfallsicherkeit | |||
Ausfallwahrscheinlichkeit | |||
Invest |
storage | Speichersystem |
DAS | direct attached storage |
NAS | network attached storage |
SAN | storage area network |
RAID | redundant array of independent disks |
striping | verteilen von Daten auf mehrere Festplatten |
mirroring | spiegeln von Daten auf eine weitere Festplatte |
parity bit | berechneter Wert zur Widerherstellung fehlender Daten |