Quellen:
U. Tietze, Ch. Schenk, Halbleiter – Schaltungstechnik, Springer-Verlag, Berlin, 2002
J. Grehn, J. Krause, "Metzler-Physik", Schroedel Verlag, 2002
P. Horowitz, W. Hill, The art of electronics, Cambridge University Press, 2005
Eine Z-Diode wird in Sperrrichtung betrieben. Dadurch können in elektronischen Schaltungen Spannungen begrenzt und stabilisiert werden.
In diesem Artikel wird erklärt wie eine Z-Diode funktioniert, anhand der Kennlinie die Eigenschaften der Z-Diode erläutert und Anwendungsgebiete in der Praxis vorgestellt.
Z-Dioden werden zur Spannungsbegrenzung und Spannungsstabilisierung eingesetzt. Abb. 1 zeigt das Schaltzeichen der Z-Diode.
Die Z-Diode wird in Sperrrichtung betrieben. Die Durchbruchspannung UZ0 ist vom Hersteller einstellbar. So gibt es Z-Dioden in einem Bereich von etwa 2,4 V bis 70 V.
Die U-I-Kennlinie der Z-Diode in Abb. 2 ist in Durchlassrichtung identisch zu einer normalen Si-Diode. Die Schleusenspannung US beträgt etwa 0,7 V.
In Rückwärtsrichtung wird die Z-Diode ab der Spannung UZ0 leitfähig. Je größer diese Spannung desto steiler ist die Kennlinie. Dies liegt an unterschiedlichen Durchbrucheffekten (Zener-Effekt, Lawinen-Durchbrucheffekt) des Halbleitermaterials.
Mit Hilfe eines Vorwiderstandes können Z-Dioden zur Spannungsbegrenzung eingesetzt werden (s. Abb. 3).
Der Vorwiderstand begrenzt dabei den Strom. So können beispielsweise Überspannungen an hochohmigen Mikrocontrollereingängen vermieden werden.
Vorwiderstand: $$R_V=\frac{U_1-U_{Z0}}{I_Z}$$
Die Schaltung zur Spannungsbegrenzung in in Abb. 4 hat zusätzlich einen Spannungsteiler integriert. So können höhere Eingangsspannungen skaliert und gleichzeitig begrenzt werden.
Spannung, Strom, Leistung:
$$U_2=\frac{U_1\cdot R_2}{R_1+R_2}$$
$$I_V=\frac{U_{R1}}{R_1}~~~~~P_V=U_1\cdot I_V$$
Bei der Spannungsstabilisierung werden die vorherigen Schaltungen mit einem Widerstand belastet. Ziel ist es so auch unter Last eine stabile Spannung zu erreichen. Der Arbeitsbereich muss dabei jedoch dimensioniert werden.
Widerstand, max. Leistung, Strom:
$$R_V=\frac{U_1-U_{Z0}}{I_L+I_Z}$$
$P_{tot}=U_{Z0}\cdot I_{Zmax}~~~$ $I_{Zmin}=10~\% \cdot I_{Zmax}$
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U1 = 10 V, UZ0 = 3 V, IZ = 3,5 mA. Bestimme RV.
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U1 = 10 V, R1 = 2 kΩ, R2 = 2 kΩ. Berechne U2 und wähle UZ0.
Wähle eine Antwort.
U1 = 12 V, R1 = 6 kΩ, R2 = 2 kΩ. Berechne U2 und wähle UZ0.
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Bei der Z-Diode BZY 88/C7V5 beträgt Ptot = 360 mW. Der minimale Strom durch die Z-Diode soll 10 % des maximalen Stroms betragen. Berechne
Durchbruchspannung: $U_{Z0}=7,5~V$
Maximal zulässiger Strom: $I_{Zmax}=\frac{P_{tot}}{U_{Z0}}=\frac{360~mW}{7,5~V}=48~$mA
Minimaler Strom: $I_{Zmin}=10~\% \cdot I_{Zmax}=0,1\cdot 48~mA=4,8~$mA
Bei Unterrscheitung des minimalen Stroms ist eine stabile Ausgangsspannung nicht mehr gewährleistet.
Die Z-Diode BZX 55/C6V8 (Ptot = 520 mW) wird mit einem Vorwiderstand an U1 = 12 V betrieben. Es fließt der Strom IZ = 15 mA. Berechnen Sie
Vorwiderstand: $R_{V}=\frac{U_1-U_{Z0}}{I_Z}=346,7~\Omega$
Verlustleistung am Vorwiderstand: $P_V=I_Z\cdot (U_1-U_{Z0})=78~$mW
Maximal zulässiger Strom: $I_{Zmax}=\frac{P_{tot}}{U_{Z0}}=\frac{520~mW}{6,8~V}=76,57~$mA
Gegeben sind UZ0 = 6,8 V, U1 = 15 V ±10%, IL = 26,5 mA, Ptot = 500 mW.
Maximal zulässiger Strom: $I_{Zmax}=\frac{P_{tot}}{U_{Z0}}=\frac{500~mW}{6,8~V}=73,5~$mA
Eingangsspannung: $U_{1max}=16,5~$V, $U_{1min}=13,5~$V
Vorwiderstand:
$R_{Vmin}=\frac{U_{1min}-U_{Z0}}{I_Zmax+I_L}=67~\Omega$
$R_{Vmax}=\frac{U_{1max}-U_{Z0}}{I_Zmax+I_L}=97~\Omega$
Man muß nun den größeren der beiden Widerstände wählen, damit der maximal zulässige Strom durch die Z-Diode in keinem Fall überschritten wird.
Die Eingangsspannung U1 = 18 V soll mit einem Spannungsteiler reduziert und auf einen Wert von U2 = 5 V begrenzt werden.
Der Widerstand R1 beträgt 12 kΩ.Widerstandswert: $R_2=\frac{U_2R_1}{U_1-U_2}=4,61~k\Omega$
Strom: $I_q=U_2/R_2=5~V/4,61~k\Omega=1,08~$mA
Verlustleistung: $P_V=U_1\cdot I=U_1\cdot U_1/(R_1+R_2)=19,5~$mW
Ein etwas hörere Wert für UZ0 verursacht, vorausgestzt die maximale Spannung beträgt 18 V, im Betrieb weniger Verluste.
$U_{Z0}$ | die Durchbruchspannung der Z-Diode |
$I_Z$ | der Strom durch die Z-Diode |
$R_V$ | der Vorwiderstand |
$U_1$ | die Eingangsspannung |
$U_2$ | die Ausgangsspannung |
$P_V$ | die Verlustleistung |
$P_{tot}$ | die maximale Verlustleistung, so dass das Bauteil thermisch nicht zerstört wird |
$I_{Zmin}$ | minimaler Z-Diodenstrom, so dass die Spannung noch stabil bleibt |
$I_{Zmax}$ | maximaler Z-Diodenstrom, so dass das Bauteil nicht zu hohe Verluste hat |
die Spannungsstabilisierung, -en | Schaltung welche trotz schwankender Last eine stabile Ausgangsspannung liefert |
die Spannungsbegrenzung, -en | Schaltung welche die Ausgangsspannung auf einen Maximalwert begrenzt und so schützt |