1831 machte Michael Faraday die innovative Entdeckung der elektromagnetischen Induktion. Basierend auf diesen Ergebnissen haben wir heute riesige Kraftwerke, die Gigawattstunden an elektrischer Energie produzieren.
In diesem Artikel lernst Du die verschiedenen Arten der Induktion und deren Anwendung kennen.
Sich bewegende Ladungen haben ein magnetisches Feld, welches andere bewegende Ladungen beeinflusst. So beinhaltet jeder elektrische Strom ein magnetisches Feld. Michael Faraday wollte wissen ob es einen umgekehrten Zusammenhang gibt und so fand er heraus das die Existenz eines magnetischen Feldes keinerlei Spannung hervorbrachte. Aber ein sich änderndes Magnetfeld induzierte eine Spannung und wenn man den Stromkreis schloss, floss ein Strom.
Diese innovative Entdeckung von Michael Faraday 1831 nannte man elektromagnetische Induktion (lat. induzere = hereinführen). Um dies herauszufinden, benötigte er 9 Jahre seines Lebens. Basierend auf diesen Grundlagen bauen die Menschen heute riesige Kraftwerke, die Gigawattstunden an elektrischer Energie produzieren.
Bewegt man einen Leiter mit der Länge $l$ in einem Magnetfeld, wirkt auf die Elektronen die Lorentzkraft. So werden Ladungen getrennt und dadurch eine Spannung $U_{ind}$ induziert. Wird der Leiter mit konstanter Geschwindigkeit $v$ bewegt, ist die elektrostatische Kraft und Lorentzkraft gleich groß:
Die magnetischen Feldlinien werden in Bewegungsrichtung komprimiert. So können wir mit der Rechten-Hand-Regel die Stromrichtung bestimmen.
Lenzsche Regel
Der durch die Induktionsspannung fließende Strom wirkt der Ursache (Bewegung) entgegen.
Bewegt man eine Spule mit $N$ Leiterschleifen mit konstanter Geschwindigkeit $v$ durch ein Magnetfeld kann man schreiben:
Die Induktion der Bewegung wird in den allermeisten Kraftwerken eingesetzt. Dabei wird ein Generator von unterschiedlichen Turbinen angetrieben: Windturbinen, Wasserturbinen, Wasserdampfturbinen in einem Atomkraftwerk, Gasturbinen oder einfach ein Verbrennermotor.
Ein Gleichstromgenerator dreht mit 720 1/min. Der Durchmesser des Ankers beträgt 40 cm. Im Anker sind 80 Leiter, die sich auf einer Länge von 12 cm im Magnetfeld befinden. Es wird eine Spannung von 230 V induziert.
Wähle die korrekten Aussagen aus.
Ein Wasserkraftwerk besitzt einen Generator, welcher von einer Wasserturbine angetrieben wird. Zur Mittagszeit erhöht sich durch eine Zunahme der Endverbraucher der Energiebedarf.
Bestimme die elektrische Größe, die sich hierdurch ändert.
Wähle eine Antwort.
Bestimme die physikalische Größe, die sich hierdurch ändert.
Wähle eine Antwort.
Nenne die Art der Induktion.
Wähle eine Antwort.
Verdoppelt man v, B und halbiert l, N, wird Uind ...
Wähle eine Antwort.
Bestimme die Maßnahme die das Kraftwerk unternimmt, um einen Spannungsverlust zu verhindern.
Wähle zwei Antworten.
Begründe wieso es beim Endverbraucher dennoch zu einem Spannungsverlust kommt.
Wähle eine Antwort.
Das Magnetfeld zweier Spulen wird über einen Eisenkern gekoppelt. Legt man nun an die eine Spule eine Wechselspannung, erzeugt der Wechselstrom ein magnetisches Wechselfeld, welches durch die zweite Spule geht. Hier induziert es eine Spannung in Abhängigkeit der Anzahl der Wicklungen. Es gilt:
Anwendung findet die Methode in Umspannwerken und beim Induktionsherd.
Ein Mühlstein an einem Wasserrad läuft verzögert an und läuft er einmal, läuft er nach, wenn der Wasserzufluß gestoppt wird. Der Grund: Der Mühlstein speichert kinetische Energie.
Eine Spule speichert auf die gleiche Art und Weise magnetische Energie. Wenn man einen Schaltkreis mit Widerstand und Spule ein- und ausschaltet, ändert sich jeweils das magnetische Feld. So wird eine Spannung von der Spule selbst induziert. Beim Einschalten, wird eine entgegengesetze Spannung zur angelegten Spannung induziert. So wird der Stromfluss blockiert. Beim Ausschalten ist die Spannung identisch zur angelegten Spannung und der Strom fließt noch weiter.
$$U_L=−U_{ind}=NB\frac{dA}{dt}=μ_rμ_0\frac{N^2A}{l}\frac{dI}{dt}=L\frac{dI}{dt}$$Anwendung: Zündspule, Leuchtstoffröhre, Schaltnetzteile.
Das wechselnde Magnetfeld wird im Boden der Induktionspfanne gefangen und induziert dort eine Spannung. Der resultierende Strom erwärmt die Pfanne.
Durch das ändernde Magnetfeld wird eine Spannung induziert. Die Spule baut ein Magnetfeld auf und speichert so einen Teil der Energie in einem Magnetfeld. Dies resultiert in einem exponentiellen Verlauf für Spannung und Strom.
Dabei ist $\tau =\frac{L}{R}$ die sogenannte Zeitkonstante. Je kleiner die Zeitkonstante, desto schneller ist das Magnetfeld aufgebaut. Nach $1\tau$ ist das Magnetfeld zu 63 % aufgebaut, nach $5\tau$ gilt, dass das Magnetfeld zu 100 % aufgebaut ist.
Wird ein RL-Stromkreis ausgeschaltet verläuft Strom und Spannung ebenso exponentiell. Die Spule muß die Energie des Magnetfeldes wieder abgeben. Um dies zu können induziert sie eine Spannung und wird zur Quelle.
Eine Spule mit 6,3 kH und ein Widerstand mit 2,1 kΩ wird in Reihe an 10 V angeschlossen.
Zeitkonstante: $\tau =L/R = 3~s$
Ladezeit: $5\tau =15~s$
Spulenspannung: $U_L(1,5~s)=6,07~V$
Zeit: $t(1,5~V)=5,69~s$
Einschaltstrom: $I_0=U_0/R=4,76~mA$
Zeit: $t(1,43~mA)=3,61~s$
Zeit-Spannungs-Strom-Diagramm:
Wähle die korrekten Aussagen aus.
Nenne die Induktionsart beim Schaltnetzteil.
Wähle eine Antwort.
"Nenne die Energieart die eine Spule speichert."
Wähle eine Antwort.
Wählt man die Zeitkonstante 5mal kleiner als die Einschaltzeit, ...
Wähle eine Antwort.
Beim Ausschalten fließt der Strom ...
Wähle eine Antwort.
Der Maximalstrom beim Ausschalten berechnet sich zu...
Wähle eine Antwort.
Die Aufbauzeit eines Magnetfeldes beträgt ...
Wähle eine Antwort.
Bestimme die Zeitkonstante $\tau$ bei einem Widerstand von 100 Ω und bei einer Induktivität von 2 mH. Wähle eine Antwort.
Bestimme die Induktivität $L$ bei einer Zeitkonstante von 0,2 ms und einem Widerstand von 1500 Ω. Wähle eine Antwort.
Mache aus dem Lernen ein Erlebnis. Spiele gegen deine Kollegen.
Playdie Spule, -n | Eine Spule besteht aus einem aufgewickelten isoliertem Draht mit $N$ Windungen. Sie speichert ein Magnetfeld. |
der Einschaltstrom, "e | fließt verzögert, sobald die Spule an eine Spannung gelegt wird: $I_L(t)=\frac{U_0}{R}\left(1-e^{-\frac{t}{\tau}}\right)$ |
der Ausschaltstrom, "e | fließt für kurze Zeit, sobald der Stromkreis unterbrochen wird: $I_L(t)=\frac{U_0}{R}e^{-\frac{t}{\tau}}$ |
die Induktivität, -en | Ein Maß, wie viel magnetische Energie eine Spule bei einem bestimmten Strom speichern kann. |
die Zeitkonstante $\tau$, -n | die Zeit nach der eine Spule zu 63 % geladen/entladen ist |
die Ladezeit, -en | das fünfache der Zeitkonstante |
die Einschaltspannung, -en | $U_L(t)=U_0e^{-\frac{t}{\tau}}$ |
die Ausschaltspannung, -en | $U_L(t)=-U_0e^{-\frac{t}{\tau}}$ |